Konzert
vom - Hapag-Hallen
Hotel Bossa Nova
Der Bossa Nova scheint wie geschaffen für ein Konzert bei "Jazz und Folk Cuxhaven". Vor etwas mehr als 50 Jahren entstand er in Brasilien als eine neue Mischung von Samba-Rhythmen, der brasilianischen Volksmusik Choro und dem amerikanischen Cooljazz.
"Man muss aber kein Jazz-Experte oder Bossa Aficionado sein, um diese Musik zu lieben".
Der weltweite Siegeszug des Bossa Nova begann mit einer Komposition von Antonio Carlos Jobim, dem Godfather des Bossa Nova. „The Girl from Ipanema“, phantastisch interpretiert von Astrud Gilberto, avancierte 1962 zum ultimativen Bossa-Nova-Song schlechthin.
Mit Liza da Costa verfügen auch Hotel Bossa Nova über eine Sängerin von enormer Strahlkraft. Die Tochter eines Inders und einer Portugiesin hat eine Stimme, die wie geschaffen für den Bossa Nova ist. Mehr noch, ihr ganzes Wesen scheint in dieser Musik aufzugehen, bei deren Leidenschaft für Leichtigkeit immer ein wenig Melancholie mitschwingt. Eine Sehnsucht, die den Bossa Nova mit dem Fado verbindet, dem schwermütigen musikalischen Pendant aus Portugal.
Liza da Costa, die in Deutschland aufgewachsen ist, doch ein paar Jahre ihrer Kindheit in Lissabon verbrachte, fühlte sich überall als Migrantin. Heimatlos. Über den Vater zum Jazz gekommen, verließ sie ihr erstes Jazz-Vokaltrio zugunsten einer internationalen Karriere im Popbusiness als Sängerin und Komponistin des in den 90er Jahren enorm erfolgreichen Pop-Duos "Captain Jack" (zwei Welttourneen und 14-fach Gold- und Platin-Auszeichnungen für über 6 Millionen verkaufter Platten und Platzierungen in den Top Ten der Verkaufs-Charts). Ruhm und Glamour zogen wie ein Rausch vorbei. Die Nebenwirkungen, Dekadenz und Ennui, hinterließen einen bitteren Nachgeschmack.
Hotel Bossa Nova bildet für Liza aber weit mehr als nur eine willkommene Oase der Erholung. Mit der Entscheidung, portugiesisch zu singen, hat die, 2004 von den RTLII-Zuschauern zur zweitschönsten Frau der 90er Jahre (nach Salma Hayek), gewählte Sängerin zu sich selbst gefunden. Obwohl sie als "Migrantin" der zweiten Generation Portugiesisch nur durch das Sprechen gelernt hat, beschloss sie auf ihr Bauchgefühl zu vertrauen und ihre Geschichten auf ihre eigene Art zu schreiben. Liza: "Die Texte haben bestimmt sprachliche Unzulänglichkeiten, wie sie nur portugiesische Migranten in Deutschland haben können – Migranten-Creole-Portugiesisch eben."
In den drei brillant aufspielenden Musikern, dem Brasilianer Pedro Tagliani (Gitarre), Alexander Sonntag (Kontrabass) und Wolfgang Stamm (Schlagzeug, Percussion) hat sie drei Weggefährten gefunden, die in der Lage sind, mit ihr den Bossa Nova zu neuen Ufern führen. Die versierten Musiker weisen Biographien auf, die so individuell wie variabel sind. Im Hotel Bossa Nova haben sie nun eine "gemeinsame Residenz des Wohlgefühls" gefunden. "Mühelos verknüpfen sie europäische und lateinamerikanische Musikkulturen zu einer erfrischenden Einheit. Auch die Lust am Spiel, am Verspielten und an der Improvisation ist hier in jedem Moment spürbar.“
Am Anfang spielte das Quartett, das sein Konzertdebüt im Dezember 2005 gab, vornehmlich Bossa-Nova-Klassiker, dokumentiert auf ihrem ersten live im Studio eingespielten Album „AO VIVO“ (2006). Das 2009 neu eingespielte Album „SUPRESA" überraschte und begeisterte die Kritiker der Fachpresse dann wirklich: nach einer Welle der Clubmusik-Variante, Nu-Bossa genannt, mache es wieder Freude zu erleben, wie neu und frisch der Bossa Nova klingen kann. Fast alle "Titel stammen aus eigener Feder und klingen doch so zeitlos, als würden sie aus dem brasilianischen Songbook stammen. Der Frühling kann kommen – Hotel Bossa Nova sorgen schon mal für den passenden Soundtrack!" Dem schließen wir uns doch gern an!