Der Albumtitel „All Or Nothing At All“ ist mehr als eine Verbeugung vor Frank Sinatra, der diese Altman/ Lawrence-Komposition zum Hit machte. „Man landet als Künstler schnell in einer Schublade. Ich wollte mich nicht auf ein Genre beschränken. Ich wollte alles oder nichts“, erklärt Stewart. „Ein reines Standard-Album repräsentiert meine Einflüsse nicht vollständig. Deshalb stehen Songs verschiedener Dekaden, wie „Call Me“, „Black And Gold“ oder „Born To Die“ neben Duke Ellingtons „Jump For Joy“, „All The Way“ und „You Don’t Know Me“ von Ray Charles. Wichtig war mir vor allem eines: Sie müssen interessante Geschichten erzählen. Ich kann keinen Song glaubhaft präsentieren, hinter dem ich nicht stehe. Mich faszinieren Stücke, wie die von Cole Porter. Sie sind so zeitlos, mit ihren pointierten Texten und einprägsamen Melodien. Dabei wirken sie so mühelos komponiert, so simpel und sind doch so durchdacht.“
Beim Stichwort „Performance“ nennt Alexander Stewart Tony Bennett als prägendes Vorbild. „Wenn er singt, hört man zu. Er präsentiert Songs mit so viel Leidenschaft und Glaubwürdigkeit, dass man ihm jedes Wort abnimmt. Diese Art, ohne große Theatralik zu singen, sich einfach dem Song hinzugeben, findest du heute kaum noch. Meist geht die Botschaft unter in großen Gesten oder überlauten Konzerten.“
Dass man ihn regelmäßig mit Jamie Cullum und Michael Bublé vergleicht, nimmt Alexander Stewart mit einem Lächeln: „Ich finde das schmeichelhaft. Es liegt natürlich nahe: junge Männer, die Jazz singen, dunkle Haare haben und manchmal Anzüge tragen. Schon schwer, aus diesem Schatten zu treten. Ich versuche das durch Kreativität und Mut bei der Auswahl meiner Songs auszugleichen, mit mehr jugendlicher Energie im Sound. Immerhin sind Jamie und Michael zehn Jahre älter als ich. Da hab ich gute Chancen, jünger zu klingen und zu zeigen, wie viel Schwung selbst in Songs steckt, die sechzig Jahre oder älter sind.“
Das Line-Up
Robert Barron – Piano
Robert Anstey – Bass
Ed Richardson – Drums
Tommy Emmerton – Guitar
Alexander Stewart – Vocals